Beim 1. Digitalforum Rheinland-Pfalz am 8. August 2018 wurden die Ergebnisse und Maßnahmen der „Strategie für das digitale Leben“ mit Praxisbeispielen und interessanten Vorträgen vorgestellt.
Silvia Hansen-Schirra und Silke Gutermuth vom Tra&Co Team stellten dort das Kooperationsprojekt „Mehr Bürgernähe durch verständliche Sprache“ mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz (MSAGD) vor.
Gerade in Behördenkontexten ist der Zugang zu Information für alle Bevölkerungsgruppen ein wichtiges Instrument zur Interessenwahrnehmung und demokratischen Bürgerbeteiligung. Oft ist „Behördensprache“ jedoch für viele Menschen nur schwer zu verstehen.
Abhilfe könnte hier die Verwendung Einfacher und Leichter Sprache schaffen, Sprachvarietäten, die u.a. auf der mehr oder weniger ausgeprägten Verwendung von kurzen, bekannten Wörtern und kurzen, einfachen Sätzen sowie Vermeidung von Nominalisierung, Passivstrukturen, Abkürzungen und Fremdwörtern basieren.
Ob solche Texte wirklich leichter zu lesen und verständlicher sind, war Gegenstand einer empirischen Lesestudie im Rahmen eines Kooperationsprojektes. Zur Überprüfung der „Einfachheit“ der Texte wurde neben Verständlichkeitsratings und Inhaltsfragen u.a. Eye-Tracking eingesetzt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die weniger komplexen Sprachstrukturen generell, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, zu kürzeren Lesezeiten und mehr Verständlichkeit bei allen Probandengruppen führten.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsminister Volker Wissing, Umweltministerin Ulrike Höfken und Staatssekretärin Heike Raab informierten sich über das Projekt.